Die letzte Zielflagge in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) ist gefallen. Tausende Zuschauer erlebten ein Finale voller Nervenkitzel, Überraschungen und Wendungen live im Motodrom in Hockenheim. Die IDM erwies sich einmal mehr als eine Serie mit hochkarätigem Motorsport zum Anfassen. Das offene Fahrerlager ist längst ein Besuchermagnet geworden.
Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon-BMW) ließ sich in der IDM Superbike 1000 zum dritten Mal als Meister feiern. Der 25-jährige Ukrainer gewann in diesem Jahr vier Rennen und war so überlegen, dass ihn nur noch Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing) von seinem Triumph hätte abhalten können, auch wenn seine Chancen eher theoretischer Natur waren. Doch der Franzose musste seine Teilnahme am Finale verletzungsbedingt absagen. In Hockenheim stand deshalb der Kampf um den Vizetitel im Fokus. Drei Männer hatten Chancen: Florian Alt (Wilbers-BMW), Luca Grünwald (Kiefer Racing), Vladimir Leonov (Hertrampf MO Yamaha Racing Team).
Das entscheidende Rennen war nichts für schwache Nerven. Leonov ging zunächst in Führung, wurde aber vom späteren Sieger Markus Reiterberger eingeholt. Dadurch rückte Grünwald dem Russen näher. Aber zum Schluss hatte sich auch Alt den Weg durch die Konkurrenz gebahnt. Sein vierter Platz führte zu einer denkbar knappen Entscheidung, in der ein einziger Meisterschaftspunkt den kleinen Unterschied machte. In der Endabrechnung heißt es somit: Mikhalchik ist mit 176 Punkten Meister vor Florian Alt (145), Grünwald (144) und Leonov (138). Fahrer aus zehn Nationen hatten sich in diesem Jahr an der IDM Superbike 1000 beteiligt.
In der IDM Supersport 600 heißt der Gesamtsieger Patrick Hobelsberger (Bonovo Action by MGM Racing). Der Bayer gewann beide Läufe auf dem Hockenheimring. Insgesamt gehen sieben Siege in 14 Rennen auf sein Konto. Hobelsberger fiel in keinem einzigen Rennen aus und holte immer Punkte. Er wollte die IDM als Sprungbrett nutzen, um wieder in die Supersport-Weltmeisterschaft zurückzukehren. Es sieht gut aus. Der 25-jährige Yamaha-Fahrer hat schon Angebote. Vizemeister wurde Valentin Debise, der wie schon erwähnt fehlte. Ebenso war der Gesamt-Dritte Glenn Van Straalen (NIWA Racing) nicht am Start. Der Kawasaki-Fahrer aus den Niederlanden war für den gleichzeitig in Spanien stattfindenden Supersport-WM-Lauf gebucht worden. Trotz ihrer Abwesenheit gab es in der stark besetzten Supersport-Klasse in Hockenheim keine Geschenke. Das musste Max Enderlein (M32 Racing) erfahren. Hätte der siebtplatzierte Sachse im zweiten Lauf nur einen Hauch besser abgeschnitten, hätte er Glenn Van Straalen noch vom dritten Tabellenrang stoßen können. Yamaha-Fahrer Enderlein geht nun mit einem einzigen Punkt Rückstand auf den Niederländer als Vierter in die Geschichte ein.