Markus Flasch, CEO von BMW M, ist nicht nur ein leidenschaftlicher Autoliebhaber. Er ist Rennfahrer und ein Fan des Querfahrens. Bei der Zusammenarbeit mit dem Projekt Red Bull Drift Brothers ist er eine der treibenden Kräfte. Damit ist BMW M einer der ersten europäischen Automobilhersteller, der ein professionelles Drift-Team unterstützt.
BMW M CEO MARKUS FLASCH: "WIR HABEN DEN MOTOR DES M4 ÜBERENTWICKELT, UM IHN ZU EINEM RENNMOTOR ZU MACHEN"
24.06.2021
Markus, mit diesem Projekt wird BMW M der erste europäische OEM, der Driften unterstützt. Was hat Dich an diesem Sport gereizt?
BMW und Driften gehen Hand in Hand, und wir haben eine starke Tradition in diesem Sport. Es ist kein Zufall, dass viele Driftautos BMWs und speziell E30s sind. BMW M Autos sind Performance-Fahrzeuge und stehen für Heckantrieb. Es macht also nur Sinn, in diese Richtung zu schauen. Besonders wenn man sich Johannes und Elias anschaut, sind sie das perfekte Duo und haben eine Einstellung, die perfekt zu unserer Marke und unserer Arbeitsweise passt. Als sich die Gelegenheit ergab, sie bei diesem Projekt zu unterstützen, musste ich nicht lange überlegen, um zuzustimmen. Jetzt sind wir hier, und wenn ich mir das Auto ansehe, bin ich wirklich erstaunt, was sie in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben.
Unter der Motorhaube dieses M4 verbirgt sich eine 1000-PS-Version des S58-Motors, die die Leistung des Straßenfahrzeugs verdoppelt. Was bedeutet das für dich?
Das entspricht einer der Botschaften, die wir mit diesem Projekt vermitteln wollten. Dass der Motor in der Lage ist, dies zu tun. Als wir den S58 entwickelten, hatten wir sofort den GT3-Motor, den P58, im Hinterkopf. Dieser Motor hat 590 PS und 700 Nm und schafft locker ein 24-Stunden-Rennen, während er noch den Serienblock, die Pleuel, die Kolben, die Kurbelwelle usw. verwendet. Es ist eine Tatsache, dass wir unseren S58-Motor überentwickelt haben, um Geld und Zeit bei der Entwicklung unseres Rennmotors zu sparen. Um ehrlich zu sein, ist dieser neue Motor in seinem Grundgerüst ein Rennmotor.
Du hast das Auto bereits selbst ausprobiert. Wie fährt es sich?
Es war viel schwieriger zu fahren, als ich es erwartet hatte. Man muss wirklich innerhalb eines ganz bestimmten Leistungs- und Drehmomentbandes arbeiten, damit er so driftet, wie man es will. Außerdem musste ich lernen, gegen meine Instinkte als Rennfahrer anzukämpfen und nicht zu viel zu korrigieren, wenn das Auto wirklich anfängt, seitwärts zu fahren.
Als Unternehmen ist BMW M auch eine der wenigen Performance-Automobilfirmen, die das Driften in ihrer Kommunikation aufgreifen. Warum ist das so?
Als Unternehmen müssen wir die Bedürfnisse unserer Kunden und unserer Fans erfüllen und die fahren eben gerne quer. Unsere Autos haben eine Menge Traktion eingebaut, aber sie sind auch so eingestellt, dass sie sehr gut zu driften sind. Um dies zu unterstützen, haben wir ein sehr cleveres Traktionskontrollsystem und unsere Track-Analyser-Anwendung entwickelt, um unsere Kunden bei der Verbesserung ihrer Fähigkeiten zu unterstützen.